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Diese Seiteinformiert über die Aktivitäten des Forum Solidarische Ökonomie (*SÖ) und verbreitet darüber hinausgehende Informationen zum Thema (Literaturtipps, Veranstaltungen, Formen & Beispiele etc.).
Wir freuen uns über euer Feedback und Anregungen!
Das Netzwerk
Die ‚Initiative für ein Netzwerk Solidarische Ökonomie (*SÖ)‘ wurde gegründet, um auch hierzulande einen breiten und vielfältigen Zusammenschluss für mehr Solidarische Ökonomie aufzubauen. Wir laden alle hieran interessierten Menschen sowie Betriebe, Projekte, Vernetzungs- und Unterstützungsstrukturen aus dem Bereich der Solidarischen Ökonomie ein, gemeinsam dieses Netzwerk ins Leben zu rufen. 1. Treffpunkt hierfür war das „Forum Solidarische Ökonomie“ vom 2.-4. März 2012 in Kassel.
Aktuelles: Kampagne Betriebe in Belegschaftshand / Kooperative für hessnatur (5)
Am Montag den 25. Juni wurde der öko-faire Textilversandhandel hessnatur an den Schweizer Private Equity Fonds Capvis verkauft. Wenig später verkündete Capvis gegenüber der Presse, die von Kund/innen und Belegschaft zur Weiterführung hessnaturs gegründete Genossenschaft hnGeno eG müsse sich nun auflösen. Die hnGeno eG hat hierauf mit einer Presserklärung reagiert: Sie halte an ihrem Ziel fest, hessnatur weiterführen zu wollen und entscheide selbst über ihre Zukunft.
Das Capvis` Interesse nur vorübergehend ist, gibt der Investor offen zu (siehe z.B. taz v. 5. Juni).
Unsere Kampagne Betriebe in Belegaschaftshand (BiB) fordert ein Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats bei Unternehmensverkäufen. Denn der Fall hessnatur zeigt einmal mehr: Belegschaften sind bei Besitzerwechseln am stärksten betroffen und kennen ihren Betrieb oft gut. Ihre Kompetenz wird aber nicht zur Rate gezogen. Ihr Engagement der Gründung einer Genossenschaft zur gemeinschaftlichen Weiterführung zählt nicht mehr als die Interessen irgendeines außenstehendes Bieters, während in Italien Belegschaftsinitiativen ein Vorkaufsrecht genießen und noch dazu über die sog. „Marcora-Verordnung“ finanziell und beratend unterstützt werden.
Weite Teile der Belegschaft hatten Capvis in einem Brief aufgefordert, vom Kauf hessnaturs abzusehen. Der Betriebsrat hatte schließlich eine Klage wegen Nichteinhaltung der Informationspflichten beim Verkaufsprozess eingereicht, doch bis zum Verhandlungstermin war der Naturtextilien-Pionierbetrieb bereits verkauft. Die bestehenden Informationsrechte laut Betriebsverfassungsgesetz gleichen leider einem „zahnlosen Tiger“. Die Konsequenzen bei Nichteinhaltung sind so gering, dass sie häufig einfach in Kauf genommen werden. So gerät die Belegschaft beim Verkauf zur Ware. Wer genau – neben Capvis – hinter dem Kauf durch die Highrise GmbH aus Hamburg steckt, wissen derzeit weder die Mitarbeiter/innen noch die Kund/innen und die allgemeine Öffentlichkeit.
Seit Anfang Juni bekannt wurde, dass Capvis im Begriff ist hessnatur zu erwerben, wurde gerade auch seitens Kund/innen viel Kritik laut, die sich v.a. unter
www.wir-sind-die-konsumenten.de bündelt. Die dort hinterlegten positiven Rückmeldungen zur hnGeno eG und Kritikpunkte bis hin zu Boykottbekundungen werden regelmäßig an Capvis und hessnatur weitergeleitet.
Forum Solidarische Ökonomie
Herzlichen Dank an alle, die dabei waren!
In manchen Orten haben sich Regionalgruppen gebildet. Und schon jetzt gibt es die Idee und auch einige Menschen, die sich wieder oder erstmalig an der Organisation eines ForumSÖ
in 1-2 Jahren (z.B. Herst 2013) beteiligen wollen. Darüber hinaus kann es natürlich auch regionale oder lokale Foren geben…
Mehr zu den Ergebnissen im Kurzbericht Ausblick ForumSÖ!
Ein Auswertungs- und Perspektivtreffen des 1. bundesw. ForumSÖ/ Netzwerk Solidarische Ökonomie fand vom 8.-10.Juni in Kassel statt, ein Folgetreffen wird es im November geben.
Tomas Juriga hat für uns viele Veranstaltungen mit der Kamera dokumentiert und einige Interviews geführt:
Hier drei kleine Kostproben. Mehr bei youtube…
Mehr zur Dokumentation & Programm sowie zu den Kooperationspartner/innen auf diesen Seiten!
Aktuelles: Kampagne Betriebe in Belegschaftshand / Kooperative für hessnatur (4)
Am Samstag den 17. Dezember hat das Kampagnen-Bündnis Betriebe in Belegschaftshand zusammen mit attac und und Kund*innen und Mitarbeiter*innen hessnaturs in Düsseldorf für den Verkauf des Ökotextilversenders an die Genossenschaft hnGeno eG demonstriert. Vor genau einem Jahr, am 17.12. 2010 begannen die Proteste gegen den Kaufinteressenten und Rüstungsinvestor Carlyle. Der Private Equity Fonds scheint zwar sein Interesse zurückgezogen zu haben. Doch der für den Verkauf entscheidende KQMT (KarstadtQuelle Mitarbeitertrust) hält seine Pläne im Dunkeln. Kund*innen, Mitarbeiter*innen und Sympathisant*innen haben das Versteckspiel satt und sagten dem KQMT daher in Düsseldorf in einem überdimensionalen Brief und auf Transparenten ihre klare Meinung:
hessnatur in die Hände von Kund*innen und Belegschaft! Mehr/ Aktuelles unter: hngeno.de
Kampagne Betriebe in Belegschaftshand / Kooperative für Hess Natur (3)
Verkaufsprozess ausgesetzt / hnGeno steht weiter als Käufer zur Verfügung
Der Verkäufer von Hess Natur, die Primondo Speciality Group (PSG), hat den Verkaufsprozess bis auf weiteres ausgesetzt. Nach Carlyle hat auch der letzte Interessent im Bieterverfahren, der Private Equity Fonds Paragon Partners, sein Angebot zurückgezogen. Die Genossenschaft hnGeno ist weiter am Kauf von Hess Natur interessiert und ist auch nach wie vor in der Lage die in der Öffentlichkeit genannten Bedingungen des Verkäufers zu erfüllen.
Es ist weiterhin möglich und sinnvoll Mitglied der hnGeno zu werden. Die Rückzüge der Finanzinvestoren haben gezeigt, dass unser Protest erfolgreich war und eine Weiterführung von Hess Natur nur unter Beteiligung von Belegschaft und Kund_innen möglich ist.
Auf der Homepage der hnGeno gibt es immer den neusten Stand zum Verkaufsprozess von Hess Natur. Hier sind auch die aktuellen Medienreaktionen gesammelt.
Kampagne Betriebe in Belegschaftshand / Kooperative für Hess Natur (2)
Presse: Carlyle nicht mehr an Hess Natur interessiert / hnGeno sucht weiter Mitglieder
„David kurz vorm Sieg gegen Goliath“ titelt Frankfurter Rundschau am 17. Mai 2011. Schon am 13. Mai berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom Rückzug des Rüstungsinvestors aus den Verhandlungen um den Kauf von Hess Natur (ebenso ND vom 17.05.11). Für unsere Kampagne, die eine Genossenschaftslösung für das öko-faire Versandhaus anstrebt, wäre das ein großer Erfolg. Den vielfältigen Protesten und den tausendfachen Boykottandrohungen wäre es zu verdanken, wenn sich Carlyle tatsächlich aus den Verkaufsverhandlungen zurückgezogen hat.
In jedem Fall sind wir aber noch nicht am Ziel, sondern haben nur einen ersten, wichtigen Schritt auf dem Weg zur Kooperative hnGeno getan. Denn es bleibt die Sorge, dass Investoren, die ähnliche Praktiken wie Carlyle verfolgen, ebenfalls an einem Kauf der Hess Natur-Textil GmbH interessiert sind. Nach Angaben der FR könnte es bis Ende Juni eine Entscheidung geben. Die Zeit drängt also: Für eine bestmögliche Verhandlungsposition benötigt die hnGeno so viele Mitglieder wie möglich!
Bereits mehr als 2500 Mitgliedschaftszusagen und -unterlagen liegen bereits vor. Mit jeder weiteren Zusage steigen unseren Chancen auf eine demokratische Weiterführung von Hess Natur in den Händen der Belegschaft und der Kund_innen des Versandhauses. Nur so wäre eine konsequente Beibehaltung der ökologischen und fairen Prinzipien garantiert und eine spätere Übernahme durch renditeorientierte Finanzinvestoren praktisch nicht mehr möglich.
Und so geht`s:
Einfach das Mitgliedsformular und – zum eigenen Schutz – die Treuhandvereinbarung ausfüllen und beides unterzeichnet an die Treuhänderin senden. Eine Anleitung und alle Unterlagen finden sich hier: http://www.hngeno.de/mitglied-werden. Die Mitgliedschaft ist ab einem Anteil (250,- €) möglich. Wer vier Anteile und mehr zeichnet, erhält -wenn der Kauf hessnaturs geglückt ist- nach Abschuss eines erfolgreichen Geschäftsjahres laut Satzung mindestens 4% Zinsen. Sollte es nicht zum Kauf von Hess Natur kommen, erhalten alle ihr Geld von der Treuhänderin zurück.
Mehr Infos zur Hess Natur Kampagne…
Kampagne Betriebe in Belegschaftshand / Kooperative für Hess Natur (1)
hnGeno – Genossenschaft zur Weiterführung von Hess Natur als Alternative zu Rüstungsinvestor Carlyle
Nachdem am 17.03. die hnGeno-Genossenschaft zur Weiterführung von hess Natur als Kooperative gegründet worden war, erreichen uns regelmäßig Presseanfragen. Einige unfangreiche Sammlung von Medienberichten (FR, FAZ, FTD, taz, die Welt, Bild, Handelsblatt, Süddeutsche etc) findet sich hier. Kurz nach der Gründung hat die hnGeno eG iG ihr offizielles Kaufinteresse an Hess Natur eingereicht. Wenig später bestätigten sich die Hinweise, dass der in das Verkaufsverfahren verstrickte Geschäftsführer von PSG, Matthias Siekmann, inzwischen mitsamt den bereits verkauften Schwesterunternehmen von Hess Natur unter Carlyles Rock geschlüpft ist.
Ein Bericht des ZDF-Mittagsmagazin zu den Übernahmebestrebungen bei HessNatur.
Schon vor der Gründung der hnGeno eG iG zählte die Initiative gut 1000 Absichtserklärungen für einen Genossenschaftsbeitritt. Keine zwei Wochen später haben ca. 2000 Menschen sich in das online-Formular für Mitgliedschafts-Interesse eingetragen.
Hintergrund:
Im Dezember war bekannt geworden, dass der US-Rüstungsinvestor und Private Equity Fonds Carlyle sich für den öko-fairen Pionierbetrieb Hess Natur-Textilien GmbH interessert. Schnell organisierte sich Protest von fast 10.000 Hess Natur-KundInnen, die mit einem Boykott drohen, sollte es zu einem Kauf durch Carlyle kommen.
Seit Mitte Januar werben das Netzwerk Solidarische Ökonomie, die gleichnamige attac AG und die Kampagne für Saubere Kleidung zusammen mit dem Betriebsrat von Hess Natur und Beratungsorganisationen wie dem ZdK und der innova eG für ein genossenschaftliches Alternativkonzept. Auch LieferantInnen von Hess Natur und der IVN (Interessenverband Naturtextil) unterstützen das Konzept.
Nur wenn viele Tausend Menschen sich beteiligen und Mitglied der hnGeno werden, können wir diese demokratische Alternative realisieren. Helfen Sie mit, mehr Demokratie in die Sphäre der Ökonomie zu bringen! Wir brauchen eine Solidarische Ökonomie, die nicht kurzfristig und renditeorientiert, sondern nutzen- und bedürfnisorientiert wirtschaftet.
Mehr Infos zu dieser aktuellen Kampagne der Initiative Netzwerk Solidarische Ökonomie gibt’s hier.